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Enterprise 2.0: Facebook im Büro für alle?

Social Media in der Unternehmenskommunikation

Den Durchbruch für Social Media in der internen Kommunikation hat es laut einer Studie von Gartner bereits im Jahr 2013 gegeben. Vor 3 Jahren also – das ist schon eine Weile her. Wenn es dabei um das übergeordnete Ziel beim Einsatz von Social Business geht, dann tauchen immer wieder Begriffe wie „Steigerung der Produktivität“, „Effizienzsteigerung der Mitarbeiter“ sowie „Innovationsförderung“ auf. Letzteres wird dabei besonders groß geschrieben. Nun stellt sich die Frage:
Wie ist es aktuell mit der Nutzung und dem Umgang von Social Media in Unternehmen hierzulande bestellt?

Viel genutzt?

Betrachtet man nun die Auswirkungen, die eine Nutzung von Social Media in der internen Kommunikation mit sich bringt, so werden diese bisher durchweg positiv bewertet: Laut der „Enterprise 2.0 – Status Quo 2015“-Studie (Wiesbaden Business School in Kooperation mit der Plattform feelgood@work), die in diesem Bereich State-of-the-Art ist, gaben 87% der Befragten an, dass sich die Kommunikation und Zusammenarbeit erheblich verbessert habe. Dies deckt sich mit den Erwartungen, die Unternehmen an Enterprise 2.0-Maßnahmen stellen: Offenere Kommunikation (55%), stärkere Mitarbeiter-Vernetzung (51%) und offenerer Informationszugang (38%). Im Widerspruch dazu stehen die Risiken, die Unternehmen darin sehen: Datenschutzprobleme (46%), Minderung der Produktivität (38%) und fehlender Nutzen (28%).

Gearbeitet wir mit verschiedenen Boards, die dem entsprechenden Thema zugeordnet werden – man kann diese privat nutzen oder innerhalb einer Gruppe Boards erstellen, die dann alle einsehen können bzw. ganz öffentlich machen, so dass jeder mit dem Link das Board einsehen kann. Mit Hilfe von Administratorenrechten, denen man den Mitgliedern der Gruppe zuweist, kann man diese Boards verschieden bearbeiten.

Workplace by Facebook: Noch mehr Social?

Facebook zettelt derzeit einen Preiskampf an, um sich seinen Platz in der internen Unternehmens-Kommunikation zu sichern. Mit Workplace by Facebook sollen Mitarbeiter gesondert zu ihrem – falls vorhanden – privaten Facebook-Account interagieren und kommunizieren können. Lediglich das Design (Grautöne) ist dabei unterschiedlich – die gewohnten Funktionalitäten, wie z.B. Newsfeed, Gruppen, Chats bleiben gleich.
Die Gefahr einer Dissolution zwischen Privat- und Berufsleben ist gegeben, so dass Unternehmen hier den Fokus stärker auf eine konkrete Strategie setzen sollten. Dies hat die „Enterprise 2.0 – Status Quo 2015“-Studie ebenfalls belegt: Trotz klarer Zielsetzung verfügen Unternehmen nicht über eine konkrete Strategie. Die große Mehrheit, jedes dritte Unternehmen, agiert situationsbezogen mit Hinblick auf die Integration von Enterprise 2.0 in die Arbeitswelt.
In diesem Punkt lässt die Studie allerdings deutlich erkennen: Firmen mit einer klar definierten Digital-Strategie sind erfolgreicher und stufen die Aktivitäten ihres Unternehmens ebenfalls als erfolgreich ein (97%).

Großen Handlungsbedarf gibt es auch beim Thema abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie beim Thema Training: Hier besteht eine große Diskrepanz zwischen den erwarteten Kompetenzen der Mitarbeiter und den angebotenen Trainingsmaßnahmen.

Dieser Sachverhalt fügt sich nahtlos in die bekannte Problematik der Digitalisierung der Arbeitswelt ein, welche die sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Mitarbeiter fordert. Unternehmen erwarten vor allem, dass die Angestellten offen gegenüber neuen Kommunikationsmethoden sind und diese auch anwenden können.

Beispiele für Enterprise 2.0. Tools in der Unternehmenskommunikation

  • Basecamp (Projektmanagement & Team-Koordinations-Tool)
  • Coyo (Enterprise Social Network)
  • Feedly (Cloud-Dienst zum Lesen von RSS- und Newsfeeds)
  • HumHub (Social Intranet & Enterprise Social Network)
  • Social Chorus (Enterprise Social Network)
  • Trello (Projektmanagement-Software)

Welches Tool ist für mein Unternehmen geeignet?

Um eine erfolgreiche Implementierung und Nutzung der vorgestellten Tools zu gewährleisten, müssen ein paar grundlegende Bedingungen erfüllt sein. Hierfür ist es zum einen wichtig im Vorfeld abzuklären, ob das Tool zur Zielerreichung innerhalb des Unternehmens beiträgt, z.B. Kosten- und Zeiteinsparungen durch virtuelle Team-Meetings. Hier sollte es als sinnvoller Bestandteil der übergeordneten Digital-Strategie erfasst werden.
Zum anderen sollte die Verantwortung stärker bei der Geschäftsführung oder zu diesem Zweck eingerichteten E2.0-Einheiten liegen, um eintretenden organisatorischen sowie kulturellen Veränderungen und den daraus resultierenden Konsequenzen frühzeitig und effizient entgegenwirken zu können.

Mit Enterprise 2.0. Tools hat man also sehr viele Möglichkeiten, die die Digital-Strategie gewinnbringend ergänzen können und dadurch auch von den Mitarbeitern des eigenen Unternehmens als sinnvolle Zeitinvestition wahrgenommen werden, die zur Stärkung der Mitarbeiter-Kommunikation sowie Produktivität beitragen und nicht zuletzt einen Innovationsfaktor darstellen.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Enterprise 2.0. in Ihrem Unternehmen gemacht? Ist es ein wertvoller Innovations- und Zeitfaktor oder eher hinderlich? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Einschätzungen, wie Sie der Digitalisierung der Arbeitswelt begegnen!

 

Dieser Artikel ist ursprünglich erschienen auf cultundcomm – der Blog für das Gute in Unternehmenskultur und -kommunikation.

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